Superfinish / Nanofinish / Microfinish


 Das Superfinish ist feinste Oberflächenbearbeitung im µ-Bereich zur Verbesserung der Rauhigkeit. Der Traganteil wird erhöht und die Gleitschichten werden durch den Kreuzschliff wie beim Honen üblich optimiert. Es lassen sich Ra Werte bis 0,004 erreichen.

Verfahren

Galt vor fünfzehn Jahren noch das Steinschleifen als Maß aller Dinge bei der präzisen Oberflächenbearbeitung, so hat das Superfinish
( Microfinish Honen ) heute neue Maßstäbe gesetzt.

Reduzierte Bearbeitungszeiten und präzise Oberflächen sind Ergebnisse dieses kostengünstigen Finishs. Das Verfahren erreicht ein gleichmäßiges, ansatzfreies Finish über die gesamte Oberfläche. Superfinish erhöht den Traganteil und damit die Verschleißfestigkeit.
Der Materialabtrag bewegt sich in der Größenordnung von wenigen Tausendstel Millimetern. Beim Superfinish wird das amorphe Materialgefüge, die so genannte Weichhaut, abgetragen. Die 0,002 bis 0,008 mm starke Weichhautschicht entsteht z.B. durch hohe Zerspanungstemperaturen beim Steinschleifen. Die Oberflächenbearbeitung erfolgt mithilfe von Superfinish- Schleifbändern. Diese sind 15 bis 50 m lang und in Körnungen von 0,1 bis 100 µm erhältlich. Das Abwickeln des Bandes erfolgt durch einen geschwindigkeitsgeregelten Motor.
Der Vorschub ist stufenlos regulierbar. Das Band läuft über eine Andruckrolle aus Elastomer, welche sich oszillierend längs der Werkstückachse auf der Oberfläche des Werkstücks bewegt. Durch kontinuierliche Zufuhr neuer Schleifmittel wird ein über die gesamte Oberfläche gleichmäßiges und ansatzfreies Oberflächenfinish erreicht.
Das Zusammenspiel von eingestellter Oszillationsfrequenz, richtigem Vorschub des Superfinish-Geräts und der Drehzahl des zu bearbeitenden Werkstücks erzeugt das gewünschte Schliffbild. Das polierende Schleifen erfolgt mit Hilfe von Wasser, Öl oder durch Zugabe einer Kühlemulsion.

Alle Geräte sind als Maschinenaufsatz ausgelegt, so dass sich die Vorteile des Verfahrens auch bei herkömmlichen Drehmaschinen erzielen lassen.

Anwendungsbereiche

Das Superfinish bzw. Nanofinish oder Microfinish ergänzt die Verfahren Steinschleifen und Hartdrehen.
Es optimiert die Oberflächen und reduziert die Bearbeitungszeit. Somit können vorbearbeitete Oberflächen kostengünstig gefinisht werden. Typische Anwendungsfälle sind: Tiefdruckwalzen, Folienwalzen, Gummiwalzen, Kipphebelwellen, Lagersitze, Dichtungsflächen, Kolbenstangen, Kopierwalzen, Pneumatikkolben, Kolben für Gasfedern, Ventilschieber, Schalthebelwellen, Kugelventile, Printerachsen.

Materialen

Metalle, Hartchrom- und Wolframkarbidbeschichtungen, Hartmetall, Aluminium, Kupfer, Gummi, Keramik, Kunststoffe und Nickellegierungen.

Besonderheit

Im Gegensatz zum Polieren erzeugt das Superfinish eine Kreuzschliff-Struktur auf der Oberfläche des bearbeiteten Materials.
Das Verfahren ermöglicht es, reproduzierbar hohe Oberflächenqualitäten auf rotationssymmetrischen Teilen mit praktisch jeder Materialbeschaffenheit zu erzielen.

Dabei wird die Struktur der Oberfläche im Mikrobereich verbessert - bis 0,004 µm Ra.
Das Superfinish-Verfahren erlaubt dem Anwender, praktisch jede Art von Oberflächengüte und -glättung zu erreichen, weil nur Rauigkeitsspitzen abgetragen werden.

Dadurch erfolgen am Werkstück keine Geometrieveränderungen. 
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